Stellenwert der Phytotherapie bei pädiatrischen Atemwegserkrankungen

Fachsymposium im Rahmen der 44. GPP-Jahrestagung

24. März 2023

Das komplexe Thema „Husten” nimmt vor allem im pädiatrischen Praxisalltag einen großen Stellenwert ein. Das liegt nicht nur an der hohen Prävalenz, sondern auch an der Beeinträchtigung der Lebensqualität – sowohl mit Blick auf die betroffenen Kinder als auch deren Eltern. Die unterschiedlichen Facetten sowohl akuter als auch chronischer Atemwegserkrankungen beleuchteten nun Experten in einem Symposium im Rahmen der 44. Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie.1 Unter der Leitung von Professor Dr. Stefan Zielen, Tagungspräsident der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie e.V., und gesponsert von Engelhard Arzneimittel wurde die Bedeutung pflanzlicher Arzneimittel bei Atemwegserkrankungen im Kindesalter diskutiert.

Der ICD-Code J21, also eine akute Bronchitis, gehört zu den meistgestellten Diagnosen beim Pädiater. 90 bis 95 Prozent davon sind viral bedingt und in der Regel selbstlimitierend. Dennoch setzen Betroffene bzw. deren Eltern immer häufiger auf eine aktive Behandlung: „Während man früher eine vier- bis fünfwöchige Genesungsphase in Kauf genommen hat, wünschen sich heute viele eine Therapie, die zur Verkürzung der Krankheitsdauer beiträgt”, berichtete Professor Dr. Stefan Zielen, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, aus seinem Versorgungsalltag am Frankfurter Uniklinikum. Dabei sei es gerade bei der aktuellen Vielzahl an respiratorischen Infekten manchmal schwierig zu erkennen, ob ein Infekt in den nächsten übergehe – oder sich bereits eine chronische Erkrankung manifestiert habe. Bei der Klassifizierung könne eine Re-Evaluation nach sechs bis acht Wochen hilfreich sein, erklärte Zielen.

„Patienten wollen heute Behandlungsoptionen, die ihre Krankheitsdauer verkürzen.“

Potenziale evidenzbasierter Phytotherapie

Dr. Ulrich Enzel, der als Pädiater unter anderem auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu Phytoarzneimitteln berät, erklärte zu phytotherapeutischen Behandlungsoptionen, dass diese einen festen Bestandteil medizinisch-wissenschaftlicher Therapiekonzepte ausmachten. Das zeige sich unter anderem daran, dass es mittlerweile eine umfassende phytotherapeutische Leitlinien-Repräsentanz gibt, etwa in der DEGAM-Leitlinie zur Rhinosinusitis2 oder der DGP-Leitlinie zur Behandlung von Husten erwachsener Patienten3. Letztere mache zudem deutlich, dass die Datenlage für die in der Leitlinie genannten Phytotherapeutika – dazu gehört etwa der Efeublätter-Trockenextrakt EA 575® – häufig besser sei als für synthetische Expektorantien. 3

Auch der pädiatrische Bereich profitiere vom Einsatz solcher hoch effizienter Phytotherapeutika, die Dr. Enzel gerade bei der Behandlung banaler Atemwegsinfekte als Mittel der Wahl sieht. „Die Empfehlung für den Einsatz evidenzbasierter Phytos ist gerechtfertigt – denn sie bieten nachgewiesene Wirksamkeit bei einer zumeist guten Verträglichkeit. Das hat sich auch in meiner langjährigen Praxiserfahrung bestätigt”, resümierte Dr. Enzel.

Asthma im Kindesalter: Auf Symptomkontrolle setzen

Die Relevanz der Therapie chronisch-entzündlicher Atemwegserkrankungen, wie der Asthmatherapie, stellte Dr. Bernhard Lüders, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft nieder-gelassener Kinderpneumologen (BAPP), in den Fokus. Denn Asthma gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen heranwachsender Patienten, wobei – so Lüders – eine gründliche Differenzialdiagnostik sehr wichtig sei, denn „nicht jedes Pfeifen ist ein Asthma”.

Primäres Ziel der Asthmatherapie sei das Erreichen einer Symptomkontrolle. Die Basis der Dauertherapie sei dabei stets die Gabe inhalativer Glukocorticoide. Eine Besonderheit liege jedoch bei der Dosisfindung: Bevor man auf eine Eskalation der Steroiddosis setze, könnten zur Asthmakontrolle zunächst andere Therapie-Ansätze versucht werden, um mögliche durch Dosiserhöhung bedingte Nebenwirkungen zu vermeiden. „Wichtig dabei ist, dass man etwas hinzugibt und nichts ersetzt. Die Basistherapie muss bestehen bleiben, kann aber durch additive Therapiekonzepte ergänzt werden, unter anderem mit einem langwirksamen Beta-Agonisten (LABA), einem Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten (LTRA) einzeln oder in Kombination, bei weiter fehlender Symptomkontrolle ergänzt um ein langwirksames Anticholinergikum (LAMA)”, so Dr. Lüders.

Als eine weitere Medikation, die sich als eine solche Option eignen würde, nannte Lüders den Einsatz des EA 575®. Denn bisherige Studiendaten des Phytopharmakons würden auf bronchodilatatorische Effekte hinweisen und sein Einsatz könne mit einer Verbesserung wichtiger Lungenfunktionsparameter assoziiert sein.4,5 Zudem stellte Lüders Daten aus Zellkulturenexperimenten vor, die über eine Hemmung der IL-6-Produktion auf anti-inflammatorische Eigenschaften des Efeublätter-Trockenextrakts  hinweisen.6 Vor diesem Hintergrund seien weitere Studien zum additiven Einsatz des Phytopharmakons in der Asthmatherapie wünschenswert, schloss Lüders seine Ausführungen ab.

Rationale Phytotherapie mit Efeu-Spezial-Extrakt EA 575®

Eine evidenzbasierte und in allen Altersgruppen gut verträgliche Therapieoption bei Formen des akuten sowie chronisch-entzündlichen Hustens ist der Efeublätter-Trockenextrakt EA 575® (Prospan®).7 Die hohe Evidenz aus qualitativ hochwertigen Studien hat dazu geführt, dass die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) den Efeublätter-Trockenextrakt in ihrer aktuellen Leitlinie nennt.2 Zwar beschäftigt sich diese mit der Therapie des akuten Hustens bei erwachsenen Patienten – die Schlussfolgerungen der Leitlinie zeigen jedoch Aspekte mit grundsätzlicher Relevanz auf. So zeigt auch eine nicht-interventionelle Studie (NIS)8 zum pädiatrischen Einsatz des Arzneimittels ähnliche Effekte wie die vorliegenden Studien mit Erwachsenen; letztere wurden gerade erst in einer Meta-Analyse zusammengefasst und neu bewertet.9 Dabei konnte erneut gezeigt werden, dass der EA 575® Placebo in allen untersuchten Parametern, wie beispielsweise dem BSS (Bronchitis Severity Score), überlegen ist.

Quellen

  1. Industriesymposium „Pädiatrische Atemwegserkrankungen in der Praxis und ihre Therapieoptionen”, durchgeführt im Rahmen der 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie, Frankfurt, 18. März 2023.

  2. Stuck, B A et al. HNO 2018; vol. 66,1.

  3. Kardos, P et al. 2020; vol. 170: 105939.

  4. Mansfeld, HJ et al. MMW 1998; 140(3):26-30.

  5. Zeil, S et al. 2014; 21(10):1216-20.

  6. Schulte-Michels, J et al. Pharmazie 2016; 71:158-161.

  7. Lang, C et al. Planta Med 2015; 81: 968-974

  8. Lang, C et al. ZPT  2015; 36: 192-196.

  9. Völp, A et al. Scientific Reports 2022; 12:20041.

 

Bilder / Quelle: Engelhard Arzneimittel

Professor Dr. Stefan Zielen
Professor Dr. Stefan Zielen, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin
Dr. Ulrich Enzel
Pädiater Dr. Ulrich Enzel
Dr. Bernhard Lüders
Dr. Bernhard Lüders, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin

Pflichtangaben

Prospan® Hustenliquid, Flüssigkeit z. Einnehmen, Prospan® Hustensaft, Flüssigkeit z. Einnehmen, Wirkstoff: Efeublätter-Trockenextrakt

Zusammens.: Hustenliquid: 5 ml Flüssigk. enth. 35 mg Trockenextr. aus Efeublättern (5-7,5:1). Auszugsm.: Ethanol 30 % (m/m). Sonst. Bestandt.: Kaliumsorbat (Ph.Eur.) (Konservierungsm.), wasserfr. Citronensäure (Ph.Eur.), Xanthan-Gummi, Sorbitol-Lösung 70% (kristall.) (Ph.Eur.), Aromastoffe, Levomenthol, ger. Wasser. 5 ml enthalt. 1,926 g Sorbitol (Ph.Eur.) (Zuckeraustauschstoff) = 0,16 BE. Hustensaft: 100 ml Flüssigk. Enth. 0,7 g Trockenextr. aus Efeublättern (5-7,5:1). Auszugsm.: Ethanol 30 % (m/m). Sonst. Bestandt.: Kaliumsorbat (Ph.Eur.) (Konservierungsm.), wasserfr. Citronensäure (Ph.Eur.), Xanthan-Gummi, Aromastoff, Sorbitol-Lösung 70% (kristall.) (Ph.Eur.), ger. Wasser. 2,5 ml enth. 0,963 g Zuckeraustauschstoff Sorbitol (Ph.Eur.) = 0,08 BE. Anwendungsg.: Z. Besserung d. Beschwerden bei chronisch-entzündl. Bronchialerkr.; akute Entzündungen d. Atemwege m. d. Begleiterscheinung Husten. Hinw.: Bei länger anhaltenden Beschwerden oder bei Auftreten von Atemnot, Fieber od. eitrigem oder blutigem Auswurf, umgehend Arzt aufsuchen. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegenüb. wirksam. Bestandteil oder sonstig. Bestandteilen. Nebenw.: Allerg. Reaktionen (Atemnot, Schwellungen, Hautrötungen, Juckreiz). Häufigkeit nicht bekannt. Bei empfindl. Personen Magen-Darmbeschw. (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall). Häufigkeit nicht bekannt. Stand: 09/2021. Engelhard Arzneimittel GmbH & Co.KG, 61138 Niederdorfelden

Über Engelhard

Als einer der führenden Markenhersteller im OTC-Bereich erforscht und entwickelt Engelhard Markenarzneimittel aus Wirkstoffen, die zu den besten ihrer Klasse zählen. Das Ergebnis sind international führende Marken wie Prospan®, Sinolpan®, isla®, Tyrosur® und Velgastin® (www.engelhard.de//pflichtangaben-1) die nach höchsten Qualitätsstandards in Deutschland hergestellt und in mehr als 100 Ländern vertrieben werden. Die Kernkompetenzen des 1872 aus einer Apotheke in Frankfurt heraus entstandenen Unternehmens liegen in den Bereichen Atemwegs- und Hauterkrankungen sowie Verdauungsprobleme. Dafür arbeiten mittlerweile mehr als 480 Mitarbeiter, die einen jährlichen Umsatz von ca. 110 Mio. € erwirtschaften. Mehr Informationen finden Sie auf www.engelhard.de.

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