Das auch heute noch selbständige Familienunternehmen beschäftigt aktuell über 300 festangestellte
Mitarbeiter und ist mit seinen Produkten weltweit in mehr als 90 Ländern vertreten.

Engelhard Arzneimittel beginnt früh mit der Grundlagenforschung bei der Arzneipflanze Efeu. Es gelingt die
Entschlüsselung des Wirkmechanismus von Alpha-Hederin – ein Meilenstein in der rationalen Phytotherapie.

Auch Oliver Karl Maximilian und Richard Mark Engelhard, die bereits fünfte Geschäftsführer-Generation, sehen
sich den Werten des Firmengründers verpflichtet: unternehmerisches Handeln als Ausgleich zwischen Tradition
und Innovation, stetiges Wachstum und die Bedeutsamkeit von Markenetablierung und -pflege.

Das über 100 Jahre alte Fabrikgebäude wird den Anforderungen neuer Produktionsabläufe nicht mehr gerecht.
Zudem übersteigen die Bestellungen die Kapazitäten der alten Anlagen. Im Nordosten Frankfurts wird ein
Firmengebäude umgebaut und mit modernen Technik- und Produktionsanlagen ausgestattet.

Prospan Hustensaft ist das Ergebnis jahrelanger Forschungen von Engelhard Arzneimittel. Er vereint den
bewährten Wirkstoff aus Efeu und die Anforderungen an ein Präparat für Kinder: Er ist alkohol- und
zuckerfrei. Die Darreichungsform ist ein wichtiger Meilenstein für den Ausbau des Inlandsgeschäfts und der
Exportmärkte.

An erste internationale Erfolge der 1930er Jahre kann die Firma Engelhard ab 1980 anknüpfen. Der
internationale Auftritt des Unternehmens dehnt sich in kurzer Zeit schnell aus. Es beginnt ein weiteres
Kapitel der „Erfolgsgeschichte Engelhard“, das auch heute noch längst nicht beendet ist.

Gemeinsam gelingt es Dr. Rolf, Karl Michael und Georg Maximilian Engelhard, den Urenkeln des Firmengründers,
gestärkt aus der schwierigen Rezession in den 1970er Jahren hervorzugehen. Die vierte Generation
modernisiert das Unternehmen erfolgreich, ohne Traditionen aus den Augen zu verlieren.

Tyrosur mit dem Wirkstoff Tyrothricin ist ebenfalls eine Eigenentwicklung des Hauses Engelhard
Arzneimittel. Bis heute ist das Produkt ein erfolgreiches Wundheilmittel zur Selbstmedikation.

Prospan ist in der Nachkriegszeit bereits die zweite erfolgreiche Neueinführung des Unternehmens. Die Efeu-
Hustentropfen stellen sich als echte Bereicherung auf pflanzlicher Basis heraus. Unter der Marke Prospan
wird das Hustenmittel schnell zum meistverkauften und -beworbenen Produkt der Firma.

Karl und Max Engelhard schätzen die Bedürfnisse nach dem Zweiten Weltkrieg richtig ein und nehmen Penicillin
in ihr Sortiment auf. Damit ist Engelhard eines der ersten Unternehmen in Deutschland, das Penicillin
weiterverarbeitet. Aufgrund der kontinuierlichen Forschungsarbeit des Unternehmens folgen weitere
Antibiotika.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das Unternehmen in Rekordzeit wieder aufgebaut. Das familiäre Verhältnis
zwischen Geschäftsführern und Mitarbeitern zahlt sich aus: Gemeinsam bauen sie das zerstörte Fabrikgebäude
schnell wieder auf, bereits ab 1948 werden die wichtigsten Produkte wieder hergestellt.

Karl und Max Engelhard sind die dritte Geschäftsführer- Generation im Unternehmen. Sie müssen sich schnell
zurechtfinden, um die Herausforderungen des Zweiten Weltkriegs zu meistern.

Die beiden neuen Geschäftsführer Paul und Max Engelhard bauen Dialon weiter konsequent auf. Eine eigene
Hausdruckerei übernimmt die individuellen Gestaltungen der Eigenaufmachungen und setzt eindrucksvolle
Werbekampagnen für Dialon um.

Karl Phillip Engelhards Bemühungen, Standards für ein langlebiges Unternehmen zu setzen, haben gefruchtet:
ab 1919 führen Paul und Max Engelhard das Unternehmen und die erfolgreiche Arbeit ihres Vaters fort. Ein
Familienunternehmen ist geschaffen.

Die gestiegenen Verkäufe machen den Umzug in ein eigenes Fabrikgebäude notwendig. Dieses ist wegweisend für
den Aufbau eines eigenen Geschäftsmodells und die Etablierung von Geschäftsstrategien, die das Unternehmen
noch heute prägen.

Als eine der ersten Firmen ermöglicht Engelhard die Produktion von Eigenaufmachungen. Durch den Druck des
Apothekennamens auf die Verpackung werden Produkte individualisiert. Zudem bringt Engelhard das Kinder- und
Hautpfegemittel Dialon Puder auf den Markt, das sich zu dem Produkt von Engelhard Arzneimittel
entwickelt.

Die zahlreichen Bestellungen können nicht mehr von Hand gefertigt werden. Karl Philipp Engelhard reagiert
schnell und stellt auf maschinelle Herstellung um. Damit wird der Expansion des Apothekengeschäfts der Weg
geebnet.

Karl Philipp Engelhard blickt nun bereits auf zehn erfolgreiche Jahre als Apotheker zurück. Durch sein
herausragendes kaufmännisches Talent und sein Gespür für Produktentwicklungen gelingt es ihm, seine Produkte
über die Grenzen der Stadt Frankfurts und Deutschlands hinaus zu verkaufen.

Zur Linderung von Halsbeschwerden entwickelt Karl Philipp Engelhard eine Rezeptur für eine Pasta aus der
Flechte „Isländisch Moos“. Über 140 Jahre später gehört „Isla-Moos“ zu den verkaufsstärksten Produkten
Engelhards –
eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.

Georg Heinrich Engelhard eröffnet 1826 die Rosen-Apotheke, die er 1861 an seinen Sohn Karl Philipp übergibt.
Aus Zeitgründen verkauft dieser 1901 die Apotheke, bleibt dem Apothekerstand aber treu. Für sein Engagement
zum Wohle des Apothekerstandes wird Karl Engelhard 1922 zum Ehrenmitglied des Deutschen Apotheker-Vereins
ernannt.
